Beschreibung
Er liegt im Herzen des Berliner Ostens – von den einen geliebt und von den anderen geächtet: Der Alexanderplatz. Seit den neunziger Jahren streiten sich die Berliner darüber, was man aus diesem Ort machen soll. Jetzt wächst der Platz in die Höhe. Gleichzeitig möchte man an der Geschichte des Platzes festhalten. Aber ist das möglich? In diesem Beitrag möchte ich Vergangenheit und Zukunt gegenüberstellen. Was hälst du von den Plänen?
Eine kleine Zeitreise
Reisen wir in die Vergangenheit und werfen wir einen Blick an genau diesen Ort zu Zeiten des Berlins im 13. Jahrhundert. Hier befinden wir uns hinter den Stadtmauern der Doppelstadt Berlin-Cölln. Der Alexanderplatz hieß noch lange nicht so wie heute, denn hier erstreckte sich die so genannte Georgenvorstadt. Benannt nach dem Georgenspital, eines von drei Krankenhäusern der Stadt. Die Spitäler wurden im Mittelalter außerhalb der Stadtgrenzen gebaut, um Seuchen aus dem Inneren der Stadt fernzuhalten.
Reisen wir weiter durch die Zeit, lohnt sich ein Blick in das 17. Jahrhundert. Hier wurden im Zuge der Verdichtung im Stadtzentrum und dem Bau einer Festungsanlage um die Doppelstadt Ländereien an Viehbauern vergeben. Es entstand der Ochsenmarkt vor dem Eingang Berlin-Cöllns. Lange blieb es hier aber nicht nur leicht besiedelt, denn die Vorstadt gedieh prächtig und wurde schon bald sehr urban. Hier am Georgentor gingen Menschenmassen ein und aus und im Gasthaus „zum Bären“ wurde heiter gefeiert und gespeist.
Zum Anfang des 18. Jahrhunderts ließ es sich der frisch gegründete König in Preußen nicht nehmen, durch die Georgenvorstadt und das Georgentor feierlich zu seinem Schloss zu reiten. Zu diesem Anlass wurde die gesamte Vorstadt und das Tor umbenannt in Königsstadt und Königstor.
Im 19. Jahrhundert war der Alexanderplatz schon als großer Verkehrsknotenpunkt angesehen. Von hier aus fuhren Omnibusse, gezogen von Pferden, zum Potsdamer Platz. Doch das durch eine gewaltige Technologisierung geprägte Jahrhundert bescherte Berlin auch die ersten Lokomotiven und Bahnhöfe. Aus der Festungsanlage und dem Festungsgraben wurde schon bald das S-Bahnviadukt von heute, auf dem die Stadtbahn fahren sollte. Den Namen Alexanderplatz bekam dieser Ort wegen eines Besuchs des russischen Zars Alexander I.
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich der Alexanderplatz noch weiter zu dem urbanen Verkehrsknotenpunkt, der er auch heute noch ist. U-Bahnen und Straßenbahnschienen wurden gebaut und auch das Beroliner- und das Alexanderhaus wurden errichtet, die noch heute den Platz stark prägen.
Sie wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges restauriert und wieder errichtet. Die DDR Führung baute das große Kaufhaus, in dem heute Galleria Kaufhof sitzt, und den Hotel Tower, das heutige Park Inn. Allerdings vergrößerte sie den Platz beträchtlich, so dass von den ursprünglichen Maßen dieses Ortes kaum noch etwas ersichtlich ist.
Ein Blick in die Zukunft
In Zukunft wird am Alexanderplatz viel passieren. Der Platz und die Umgebung sollen neu gestaltet werden und wieder Leben statt nur Tourismus und Arbeit bieten. Dafür sind Immobilien geplant, die eine Mischnutzung ermöglichen sollen. Gleichzeitig soll es aber auch hoch hinaus gehen. Um dieses Ziel zu erreichen werden immer wieder die heiß umstrittenen Pläne des Architekten Hans Kohlhoff aus der Schublade geholt, die 1993 entwickelt und seither kontrovers diskutiert werden (meist allerdings mit dem Ergebnis, dass sie wieder in der Schublade landen).
Übersichtsplan des Portals der StadtentwicklungKohlhoff sah in seinen Plänen vor, die vorhandene Blockstruktur mit Hochhaustürmen zu ergänzen und somit eine Mischung aus Sockelbauten zum Alexanderplatz und Türmen zur dahinter liegenden Alexanderstraße zu bilden. Er plante insgesamt zehn Hochhausbauten und eine überdachte Passage, um das Flanieren auch bei schlechtem Wetter zu ermöglichen. Heute bewahrheiten sich Teile dieser Pläne. Während aber einige Konzepte die Schlichtheit des Platzes und die Kohlhoffschen Pläne stärker berücksichtigen, gibt es auch einige Ausreißer beim Gebäudedesign.
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