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Segeln in Berlin: Das ist sehr gut machbar. Die Region hält genug Wasser parat, auf dem man Spaß haben kann. Allerdings ist das Fahren mit einem Boot an strenge Regeln geknüpft und gerade die Segler müssen sich mit einem Segelschein ausweisen können.
Berlin hat einige segeltaugliche Seen und viele, viele Schulen. In der ersten Episode von „Hart am Wind“ haben wir bereits das Segelrevier Berlin vorgestellt: Segler werden ohne Meer. Für uns war klar, dass wir das Segeln von Profis lernen wollen. Dass man also ohnehin einen Schein braucht, um in Berlin aufs Wasser zu dürfen, war für uns unwichtig. Wir hätten uns ohne fachliche Anleitung schlichtweg gar nicht erst rausgetraut. 😉Die älteste Segelschule Berlins
Man hat nun wirklich die Qual der Wahl, wo man seinen Schein lieber machen möchte. Natürlich spielt der eigene Wohnort geauso eine Rolle wie die Qualität der Schule selbst. Unsere Wahl fiel nach einer intensiven Internetrecherche und ein schönes erstes Aufeinandertreffen vor Ort auf die älteste Segelschule der Stadt. Das Alter einer solchen Einrichtung ist jetzt vielleicht nicht sonderlich ausschlaggebend (außer dass man auf Beständigkeit und langjährige Erfahrung Wert legen kann). Viel wichtiger war mir aber, dass ich auf transparente Konditionen treffe und darauf vertrauen kann, wirkliches Handwerk zu lernen. Da war mir dann eine Schule sehr wichtig, bei der man so lange üben und machen kann, bis man sich seiner Sache sicher ist. Bei der Segelschule Berlin ist das der Fall. Da die Praxis Hand in Hand mit der Theorie daherkommt, kennen wir ja schon vom Autoführerschein. Einmal in der Woche ging es für uns deshalb zum Theorieunterricht. Wie bei der Fahrschule also – nur mit Booten eben. Für jemanden wie mich, der gerne das System versteht, um in der Praxis ein starkes Fundament zu haben, war der Unterricht sehr hilfreich. Manchmal musste ich abends allerdings arbeiten und konnte nicht teilnehmen. Dabei fand ich den Unterricht in der Schule wirklich sehr viel besser als mein Selbststudium daheim. Mehr Informationen und Kontakt zur Segelschule Berlin unter www.segelschule-berlin.de
Knoten, Theorie, Aufbau des Bootes, Manöver und Kommandos
In der Prüfung werden drei Bereiche abgefragt. Erst muss man unter Beweis stellen, dass man ein guter Seemann ist und die wichtigsten Knoten beherrscht. Die sollen auf Abruf „formschön“ gebunden und dem Prüfer vorgelegt werden. Erst danach darf man zur eigentlichen Theorieprüfung. (Also wer hier keinen Blackout wegen Prüfungsstess hat, hat hier bereits ein Drittel des Scheins in der Tasche.) Wer schon seinen Autoführerschein gemacht hat, dem wird das Lernen für die eigentliche Theorieprüfung nicht fremd sein. Man bearbeitet am Ende einen Fragenkatalog. Der große Vorteil am Theorieunterricht in der Schule ist, dass man nicht nur die pure Theorie auswendig lernt, sondern auch den Sinn dahinter schneller versteht. Wichtige Verkehrsregeln, die Bestandteile des Bootes und der Segel, die Knoten, die Theorie des Segelns und die Manöver auf dem Wasser sind grundlegende Inhalte des Theorieunterrichts. Damit man das alles auch noch mal wiederholen kann, bekommt man in der Schule Materialien an die Hand. So hat jeder einen Hefter mit den wichtigsten Regeln und Manövern. Ein Lehrbuch erklärt die Details und vesorgt den Schüler bereits mit den Fragebögen zur Theorieprüfung. Wir haben das Buch sehr ausgiebig genutzt, doch wir haben auch andere Quellen verwandt, um ein gutes Verständnis über die Theorie zu bekommen.
Material zum Lernen
Das Lehrbuch
„Der Sportbootführerschein Binnen Segel + Motor (mit amtlichen Fragenkatalog)“ von Axel Bark ist ein Lehrbuch, das im Delius Klasing Verlag erschienen ist. Uns wurde es von der Schule an die Hand gegeben und wir sind eigentlich wunschlos glücklich damit. Hier steht alles drin, was man braucht. So ist das Buch in sieben Bereiche unterteilt, die einen regelrecht chronologisch durch alle wissenswerten Bereiche führt. Erst lernt man nämlich das Boot selbst kennen, geht dann auf die Theorie und danach auf die praktische Anwendung der Theorie ein. Es gibt einen Teil zur Wetterkunde, etwas Schifffahrtsrecht mit den Verordnungen und den damit verbundenen Regeln. Abgeschossen wird das Buch mit dem amtlichen Fragenkatalog und einem kleinen Segellexikon. Axel Bark – Der Sportbootführerschein Binnen Segel + Motor auf Amazon
Apps
SBF-Binnen
Es gibt unendlich viele Apps, mit der man sich auf die Theorieprüfung vorbereiten kann. Wir haben uns für folgende entschieden: Eine hervorragende App, um den aktuellen Fragenkatalog der SBF-Binnen Theorie zu pauken und Prüfungen zu simulieren ist nämlich „SBF Binnen“ für iOS von Ralf Schoen. Hier kann man alle Kataloge einzeln abfragen und sie so oft wiederholen, bis man eine fehlerlose Prüfung durchgespielt hat. Ebenfalls enthalten ist ein Infoteil über Knotenkunde, Sichtzeichen und Schallsignale und ein Ablaufplan mit Manövern zur Motorbootprüfung. SBF-Binnen im Apple App-Store
Auffieren
Benannt nach dem Nachlassen der Leine, gibt diese App eine kleine Übersicht über die wichtigsten Begriffe, Knoten, Manöver, Verkehrsregeln und Sichtzeichen und vieles mehr. Ich mag besonders die Beaufortskala zum Übersetzen der Windstärke von km/h, Knoten und eben – Beaufort. Auffieren im Apple App-Store
Segellexikon
Eine super Begleitapp zum Segelnlernen (und wahrscheinlich auch später hin und wieder) ist das Segellexikon von Rolf Dreyer. Hier kann man alle möglichen Begriffe nachschlagen. Die Bandbreite reicht von A wie eben jenes Auffieren über Kommandos wie „Klar zur Wende“ zu Z wie Zugvogel (dem Namen eines Boottyps). Segellexikon im Apple App-Store
Youtube
Ich hatte eine unruhige Nacht, an die ich mich erinnere, weil ich einfach nicht verstehen konnte, wie die Winde und Luftströme aus dem Boot funktionieren. Ich bin ein sehr kognitiver Mensch … Youtube hilft immer. Hier gibt es zu allen Themen Videos mit Erklärungen und Co. Tolle Kanäle sind der oben vorgestellte „Segeln“-Kanal und auch der unterhaltsame Kaepten Sailnator.
- Lust auf mehr?
Möchtest du jetzt auch gerne aufs Wasser? Na dann los! 🙂 Bis dahin findest du hier alle weiteren Berliner Folgen des Segelpodcasts im Überblick:
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Ort: Tegeler See, Bernauer Straße, Saatwinkel, Tegel, Reinickendorf
BerlinIn der finalen Folge der ersten Staffel „Hart am Wind“ wollen wir nun endlich aufdecken, wie die Prüfung zum Sportbootführerschein abgelaufen ist, worauf man besonders achten sollte und warum ich dabei drei Tode gestorben bin .Segeln lernen in Berlin – Die PrüfungHart am Wind
 
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Die liebe Bürokratie zuerst
Spätestens 5 Wochen vor der Prüfung muss das Amt allerdings schon alle Unterlagen beisammen haben. Das sind ein ausgefülltes Antragsformular mit Lichtbildern, ein ärztliches Zeugnis und eine Kopie des Autoführerscheins. Sofia hat anstelle des Führerscheins ein Führungszeugnis beantragt. Für Binnen und Motor haben wir knapp 120 Euro an Prüfungsgebühren bezahlt. Die ärztliche Überprüfung kostet eine kleine Bearbeitungsgebühr direkt beim Arzt. Wenn man aber dann all diese Unterlagen abgegeben hat, braucht man eigentlich nur noch zum Wesentlichen übergehen: Üben bis zum geht-nicht-mehr. 😉
Parcours, Parcours, Parcours
Buchstäblich ins kalte Wasser geschmissen wird man eigentlich nicht. Unsere Segellehrerin hat schon sehr großen Wert darauf gelegt, dass wir den Prüfungsparcours in- und auswendig kennen. Dennoch hat es natürlich auch beim Üben in der Praxis immer wieder Unterschiede gegeben – es kommt halt doch stets auf die Wetterlage an. Dennoch waren wir am Ende so gut vorbereitet, dass wir eigentlich jede Eventualität einmal durchgeprobt hatten.
Spielerisch die Theorieprüfung vorbereiten
Wir haben ja bereit in der Folge über die Theorie ein paar Apps vorgestellt. Hier kann man die Fragen immer und immer wieder durchspielen und am Ende auch die Prüfung simulieren. Wer mit einer solchen App lernt und am Ende alles gelangweilt richtig anklickt, braucht keine Angst mehr vor der analogen Pen-and-Paper-Prüfung zu haben.
Der Tag der Tage: Die Ruhe (und kein Sturm)
Die Prüfung selber lässt sich in drei/vier Teile einteilen. Zu Beginn bekommt man eine Art Laufzettel mit den zu meisternden Stationen des Tages.
Wir haben direkt angefangen und „unsere“ Knoten präsentiert. Lange rumstehen und warten wollten wir nämlich nicht. So kamen wir auch gleich als erste Gruppe ran und konnten unsere Taue auf Zuruf des Prüfers in formschöne Seemannsknoten legen. Das lief ohne Probleme.
Da dies so gut lief, entschieden wir uns ebenfalls, jener Gruppe anzugehören, die die Segelboote mit den Segeln ausstatteten und sie zum Ort der Prüfung zu überführen. Tja, wenn man das macht, ist man dann auch direkt der erste Prüfling. Die Besonderheit des Tages war allerdings, dass man die Boot schlichtweg garnicht zum Parcours hinsegeln konnte. Es gab einfach keinen Wind!
Also wurden wir mit einem Motorboot geschleppt, um die letzte Etappe zu kreuzen. Ziel war es, das Boot beim Prüfer anzulegen und dort dann den Parcours zu beginnen. Ohne Wind war das aber kaum machbar, denn anstelle das Boot in die richtige Richtung zu segeln, wird man in die andere abgetrieben. Unsere Prüfung dauerte demnach viel länger als man es hätte mit Wind hinbekommen. Sofia fuhr zwar auch schon im Schneckentempo, konnte aber die Aufgabe des Prüfers letztlich erfüllen. Also tauschten wir die Plätze und ich war an der Reihe. Puh! Das war eine Tortour, die ich mein Lebtag nicht vergessen werde. Es gibt im Schneckentempo weiter, teilweise blieben wir in den Manövern stehen und hatten erneut Flaute. Leider wurden wir weiterhin mehr angetrieben, als dass wir wirklich segelten, weshalb ich zusätzliche Manöver fahren musste, um nicht das Prüfungsboot zu rammen oder in den Bereich des Fahrwassers abzudriften – beides hätte das Ende der Prüfung bedeuten können. Das große Fiasko ereignete sich aber dann beim Rettungsmanöver, da der Rettungsring zum Prüfungsboot driftete und ich (wieder aus Sicherheitsgründen) das Manöver abbrach und freiwillig meinen zweiten Versuch (von maximal zwei) anging. Jetzt musste es also auf Anhieb funktionieren und das … na das stresste mich schon sehr. Dass das dann auch nicht alles reibungslos ablief – naja das erzählen wir dann genauer im Podcast.
Dafür waren die anderen Etappen wieder ein Kinderspiel. Die Theorie hatten wir in 10 Minuten abgehandelt. Und da die Segelprüfung so lange Zeit in Anspruch nahm, wurde die Motorbootprüfung nicht nur auf ein Minimum abgekürzt, sondern auch unter zwei Schülern aufgeteilt. Bei Sofia und mir lief das so: Ich musste ablegen und losfahren, um dann ein Rettungsmanöver zu fahren. Das war ja ganz einfach mit Motor – dafür braucht man ja keinen Wind. Für Sofia musste der Ring ein weiteres Mal nass werden, doch dann musste nur noch angelegt werden. Done. Alle anderen Manöver, besondere Theoriefragen und alles, was man hätte noch abprüfen können, hat nicht stattgefunden. Geschenkt! 🙂 -
Ort: RathausPassagen, 1-14, Rathausstraße, Spandauer Vorstadt, Mitte
BerlinWas braucht man eigentlich zum Segeln nebst einem Segelboot und genügend Wasser unterm Kiel? Das haben wir uns auch gefragt und nach einem wilden Sommersturm wurde es höchste Zeit für eins: Einem ausgedehnten Einkaufsnachmittag!Segeln lernen in Berlin – Das ZubehörHart am Wind
 
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Kleidervorschriften gibt es wenige auf dem Wasser. Einzig geschlossenes Schuhwerk und ganz normale Klamotten (also ein bisschen mehr als nur eine Badehose oder der Bikini) waren in der Segelschule vorgegeben. Was sonst aber auch gut wäre, besprechen wir in diesem Podcast.
Sonnencreme
Eigentlich gar kein Luxus, sondern ein Muss: Wer auf dem Wasser nicht verbrennen will, sollte sich vor der Sonne schützen. Gerade bei Flaute merkt man schon sehr schnell, wie warm es auf dem Boot wird. Man ist auf dem Wasser eben ungeschützt der Sonne ausgesetzt.
Sonnenbrille (plus Bänder)
Und die Sonne geflecktiert auch gerne mal oder blendet beim Richtungswechsel. Eine Sonnenbrille ist also auch eine wichtige Grundausstattung. Empfohlen wurde uns dann auch direkt, die Brille mit Bändern auszustatten. Das kennst du vielleicht: „Omabänsel“ für Lesebrillen wären da eine Möglichkeit. Es gibt aber auch ein elastisches Band, das du beim Optiker bekommen kannst. Das sitzt ein wenig strammer und ist für Sportler gedacht. Noch besser (das haben wir allerdings nicht erworben) ist die Wassersportversion mit integriertem Luftpolster. Stell dir vor, deine Brille fällt von Bord (oder du kenterst sogar). Wenn das Band mit Luftpolstern ausgestattet ist, versinkt deine gute Sonnenbrille nicht und kann später wieder aufgesammelt werden.
Cappy
Ebenfalls ein Sonnenschutz (und für mich auch dafür da, mein Omabänsel zu verknoten) ist eine Cappy. Damit halten beide super zusammen und nichts fliegt mehr weg. Allerdings gibt es da auch viele andere Möglichkeiten, mit denen man seine Cappy festschnurren kann.
Handschuhe
Da haben wir erst gedacht: Sowas braucht man nicht. Allerdings hat uns das Regenwetter und der starke Wind das Gegenteil bewiesen. Wenn man nasse Taue im Sturm sicher halten möchte, ohne dass sie aus den nassen verkrampfenden Händen rutschen, verspricht ein solcher Handschuh den nötigen Griff.
Wasserdichte Kleidung
Da muss man nun wirklich wissen, wie hoch man sein Budget setzen will. Ich bin anfangs immer einfach mit Jeans segeln gegangen und hatte vorgehabt, mir eine wasserdichte Hose zu besorgen. Die habe ich bis heute nicht, da es am Ende einfach nicht in meinen Preisrahmen passte und ich bisher dann auch nicht mehr auf die Idee kam, doch noch mal loszuziehen: Es klappt halt doch ohne ebenfalls sehr gut.
Stattdessen haben wir eine ganze Reihe an Oberteilen geshoppt. Wir beide haben dünne wasserdichte Jacken, die wir auch wirklich hervorragend nutzen konnten.
Meine Jacke hat übrigens die Eigenschaft, dass man sie auch an allen Öffnungen mit Klettverschlüssen so verschließen kann, dass man wirklich sehr gut vor kalter Luft und Wasser geschützt ist. Allerdings haben sich darunter komische rostartige Flecken gebildet. Das ändert zwar nichts an der Funktionsfähigkeit der Jacke, sollte aber erwähnt werden.
Neopren-Oberteile
Außerdem haben wir uns (eher aus dem Surferbedarf) langarmige Neoprenoberteile geholt, die sowohl außen als auch innen gegen Hitze und Kälte schützen. Das war schon sehr hilfreich, weil man in diesen Stücken unter der Sonne nicht wirklich schwitzt. Außerdem helfen sie in Kombination mit den Jacken wunderbar an kälteren Regentagen, den Wärmehaushalt zu regulieren. -
Ort: Tegeler See, Bernauer Straße, Saatwinkel, Tegel, Reinickendorf
BerlinIn der dritten Folge des Segelpodcasts „Hart am Wind“ erzählen Sofia und Phil über ihren Praxisunterricht und ihren Weg zum Segelschein am Tegeler See, über windige Segeltage und die Angst vorm Kentern.Segeln lernen in Berlin – Die PraxisHart am Wind
 
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Einfach machen!
Unsere Segelschule legte großen Wert auf praktische Erfahrung. Deshalb verbrachten wir gleich zwei bis drei Tage der Woche auf dem Wasser und lernten alle nötigen Manöver, die ein Binnensegler so benötigt. Dabei durften wir die ersten drei Termine auf einem Kielboot unter Anweisung fahren. Das war die beste Möglichkeit, um ein wenig die erste Angst vor Wasser und Wind zu nehmen. Während man nämlich auf einer kleinen Jolle selbst für die Balance sorgen muss, zieht das schwere Kiel eines Kielboots den Schiffskörper immer wieder in die Waagerechte. Für die anfänglichen Stunden auf dem Wasser ist so ein Kielboot also schwer zu empfehlen. Nichtsdestotrotz durften wir uns nicht allzu lange auf den im Wind stabilieren Segelbooten ausruhen. Schon ab der zweiten oder dritten Woche fuhr man nur noch zu zweit und mit Jollen über die Havel, deren einfaches Schwert unter Wasser nicht wirklich viel gegen die Krängung (Schräglage) anrichten kann (ist ja auch nicht seine Aufgabe). Aber um nicht sofort Kopfüber im Wasser zu liegen, lernen wir es ja: Das Seglerhandwerk in der Praxis.
Hart am Wind lernen
Der Frühsommer, in dem wir unseren Segelkurs absolvierten, war teilweise sehr nass und windig und wir erfuhren bei unserem ersten Segelabenteuer gleich die zwei üblichsten Extreme, auf die man so stoßen kann: Manch langweilige Tage der Flaute und viele Stunden sehr hoher Windstärke. Wenn es nach mit gegangen wäre, hätte der starke Wind noch etwas länger auf sich warten lassen können. Ich hatte ja bereits in der letzten Folge erklärt, dass ich mich erst mal mit der Physik des Segelns verstehen wollte, bevor es dann auf dem Wasser heiß zu Sache geht. Jetzt im Nachhinein bin ich aber über die Erfahrungen der stürmischen Tage sehr glücklich und würde es nur jedem empfehlen, gerade an einem windigen Tag aufs Wasser zu gehen. Unter den wachsamen Augen der Lehrerinnen kann nicht viel passieren und die Panik davor, dass der Wind mehr das Boot steuert als man selbst, kann nur dadurch bekämpft werden, indem man schlichtweg lernt, wie genau man das Boot in einer solchen Situation sicher unter Kontrolle behält. Klar, Sofia und ich hatten schwer zu kämpfen. Wir sind beide keine Schwergewichte und wir hatten einfach gesagt richtig große Angst, dass das jetzt schiefgeht. Aber wir haben am Ende so oft an Schlechtwettertagen die Taue in den (inzwischen behandschuhten) Händen, dass wir auf alle Wetterlagen für die Prüfung vorbereitet waren.
Die Angst vorm Kerntern
Große Angst fiel wahrscheinlich auch deshalb von uns ab, weil wir nicht ungewollt gekentert sind. Aber wir haben zwei Teilnehmer aus dem Wasser fischen müssen, die an einem sehr stürmischen Tag auf eine eben etwas feuchtere Art und Weise haben lernen müssen, dass auch eine Wende schiefgehen kann, wenn man die Segel dabei zu stramm hält. Diese Situation sorgte zwar für ein kurzfristiges Ende der Unterrichtseinheit auf dem Wasser, gab uns aber gleich Einblick in die bislang nur in der Theorie gelernten Schritte, die man nach dem Kentern beachten sollte.
Welle für Welle zum Prüfungsparcours
Manöver für Manöver bereiteten wir uns auf die Anforderungen der praktischen Prüfung vor. Am Tag der Prüfung führt eine Route mit Ablegemanöver, Wenden und Halsen um ausgewiesene Bojen herum. Durch die Richtungswechsel fährt man die verschiedenen Windkurse (Am-Wind-, halber Wind-, Raumschot- und Vorwind-Kurs). Man muss ein Rettungsmanöver fahren können und im Vorwindkurs im Schmetterling die Segel mehrmals schiften, bevor man wieder zum Prüfungsboot zurückkehrt und dort anlegt. Dass wir am Ende alle Manöver sowohl bei hartem Wind als auch bei absoluter Flaute fahren lernten, würde uns schon bald bei der anstehenden Prüfung eine wahrlich große Hilfe sein. Aber dazu erzählen wir dir erst in einer der nächsten Folgen mehr. -
Ort: Tegeler See, Bernauer Straße, Saatwinkel, Tegel
BerlinEinfach mal das Handy ausschalten und sich vom Alltag verabschieden. Nichts leichter als das, wenn dort, wo man hin will, eh selten guter Empfang ist: Aufs Segelboot. Sportlich sein und sich gleichzeitig entspannen kann man zum Glück nicht nur am Meer. Segler werden kann man auch auf Binnengewässern.Segeln lernen in Berlin – Ganz ohne MeerHart am Wind
 
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Vor einem Jahr haben Sofia und ich uns entschieden, unser persönliches Segelabenteuer einzugehen. Obwohl genau genommen ich es war, der sie zu diesem Abenteuer ermutigte. Sie, eine gebürtige Brasilianerin, hatte mit Segeln nicht so viel am Hut. Ich währenddessen durfte zumindest den Segelschülern bei ihren ersten Versuchen zusehen, während ich an der Nordsee spazieren ging. Der Wunsch, selber in See zu stechen, wuchs sehr kräftig in mir. Ein kleiner Kapitän war geboren. Bis es aber zu dem Bootsführerschein kam, mussten noch viele Jahre vergehen. Und als mich dann irgendwann wieder die Sehnsucht nach Wind und Meer packte, lebte ich im Inland: in Berlin.
Berlin & Brandenburg: Ideal für Binnen- und Freizeitsegler
Berlin und seine Umgebung ist aber keinesfalls eine Wüstenlandschaft. Ganz im Gegenteil. Hier sitzt man in einem Netz aus Wasserstraßen und Seen, für die man nicht mal weit rausfahren muss. Sowohl im Südwesten, im Nordwesten und im Südosten kann man segeln. Folgt man dem Lauf der Spree, der Dahme oder der Havel, erreicht man von Berlin aus die wunderschönen Seenlandschaften Brandenburgs. Hier gibt es viel zu entdecken und noch viel mehr Natur zum Abschalten am Wochenende oder am Feierabend.Während in Brandenburg alle Boote mit einer Motorenleistung unter 15 PS und alle Segelboote ohne Führerschein gefahren werden dürfen, ist in Berlin bei Segelbooten ein Sportbootführerschein-Binnen vorgeschrieben.
Der Müggelsee
Das größte Segelrevier Berlins findet man im Südosten der Stadt. Hier, bei Köpenick, trifft die Spree auf die Dahme und die Müggelspree. Der Große Müggelsee bietet für Wassersportler viel Platz. Kein Wunder, dass sich in und um das romantische Köpenick einige Segelschulen und -vereine angesiedelt haben.
Der Wannsee
Im Südwesten grub die Havel eine große Bucht ins Land: Der große Wannsee. Er wurde im 19. und 20. Jahrhundert zum beliebten Ausflugsziel und wird täglich von zahlreichen Booten befahren. Ganz in der Nähe zur Pfaueninsel und zu der angeschlossenen Seenlandschaft mit den kulturellen Stätten um das preußische Potsdam kann man hier Wassersport betreiben. Die Lage ist so beliebt, dass man das finanziell aber einplanen sollte.
Der Tegeler See
Im Norden Berlins erstreckt sich neben Tegel ein weiterer Havelsee. Der Tegeler See ist der zweitgrößte See der Stadt, über dem sich der Tegeler Forst erstreckt. Hier kann man nach einer gemütlichen Wandertour gleich bei der „Segelschule Berlin“ vorbeischauen.
Letzteres haben Sofia und ich gemacht: Wir haben „einfach mal geguckt“. Heute sind wir beide Freizeitsegler in Berlins Segelrevier. Wie wir dazu gekommen sind und was du alles wissen musst, um in Berlin zu segeln, erzählen wir dir an jedem zweiten Sonntag im Monat in unserer Podcastreihe „Hart am Wind“.
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Segeln lernen in Berlin - Die Theorie
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UNSERE EMPFEHLUNG
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Ort: Nikolaikirche, Nikolaikirchplatz, Spandauer Vorstadt
Berlin
Eintritt: 11,99€ Hunde erlaubt: Ja Eine Zeitreise durch das mittelalterliche Berlin Mit diesem Audioguide erlebst du eine cineastische und abwechslungsreiche Stadtführung durch das wachsende Berlin/Cölln. Überzeug dich selbst und hör dir die ersten acht Minuten direkt und kostenfrei an: Berlin im Wandel: Das alte ZentrumBerlin & Potsdam   00:00 / 12:40 1X Subscribe: iTunes | Spotify Mit 800 Jahren ist Berlin wahrlich nicht die älteste Stadt des Landes. Dennoch hat sie viel zu erzählen. „Berlin im Wandel“ ist eine Produktion, die unsere Hauptstadt portraitiert, und mit dir eine Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unternimmt. Ein mit viel Liebe produzierter Audioguide durch das alte Zentrum einer ehemaligen Handelskreuzung, die bis heute nie aufgehört hat, sich zu verändern. Dieser Spaziergang ist nicht nur was für Touristen, denn während der dreistündigen Dokumentation durch den alten und historischen Kern Berlins lernt auch der hier lebende Hauptstädter noch etwas über die in Vergessenheit geratene Urgeschichte, die sich unter dem modernen Pflaster verbirgt. Die Gegenwart ist plötzlich ganz weit weg Der Tagesspiegel Für BerlinliebhaberDieser Guide ist anders: Es ist eine aufwendig produzierte Dokumentation über unsere Lieblingsstadt. Kino fürs Ohr! Für DetailversesseneExperten, wie die Chefarchäologin der Stadt, Dr. Karin Wagner, der Archäologe Michael Hofmann, und der Kurator Dr. Martin A. Völker, begleiten dich auf deinem Weg durch die Stadt. Für alle ZeitenDer Dokuguide ist auf eine Dauer von drei Stunden angelegt. Die Geschwindigkeit gibt nur einer an – und das bist du selbst. Du kannst den Guide jederzeit pausieren, fortsetzen oder wiederholen. Einmal dein Guide – immer dein Guide. Für OfflinerDu hast unterwegs kein Internet? Kein Problem! Der Guide funktioniert auch offline! Für OrientierungsloseMit deinem Smartphone bist du perfekt ausgestattet. Kopfhörer auf und losmarschiert: Die App zeigt dir, wo es langgeht. Für alle Geräte Benutze das Smartphone oder Tablet deiner Wahl! Du kannst den Guides natürlich auch gemütlich Zuhause am Computer hören. Wer Berlin auf diese Weise kennenlernen möchte, dem kann ich diesen Guide „Berlin im Wandel“ nur empfehlen! Hörerin auf guidemate.com In der App, als Download oder als Geschenk? Den Audioguide „Das alte Zentrum“ gibt es in drei Variationen. in der App als Download als Geschenk
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Ort: Berlin
Berlin
Eröffnung Ende 2019 Mitten in Berlin wird ein neues Schloss errichtet. Genau dort, wo im 15. Jahrhundert ein Schloss und im 20. Jahrhundert ein goldener Palast der Republik erbaut wurde. Die Bauarbeiten werden in diesem Jahr abgeschlossen. Danach sollen hier Ausstellungen aus dem außereuropäischen Raum gezeigt werden. Im Untergeschoss wird man nebst einer Ausstellung über die Berliner Stadtgeschichte auch archäologische Überreste der ehemaligen Schlosskommandantur besichtigen können. Lust auf mehr? Mehr Informationen über die Geschichte des Berliner Schlosses, des Palasts der Republik und des neuen Humboldt-Forums bekommst du im ausführlichen Dokuguide über das alte Zentrum Berlins. Berlin im Wandel – Das alte Zentrum 11,99 € inkl. 19% MwSt. Das alte Zentrum direkt über die Guidemate-App kaufen -
Ort: Museumsinsel, Bodestraße, Spandauer Vorstadt
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Die Museumsinsel in Berlin zählt mit ihren fünf Museen aus dem 19. Jahrhundert zum UNESCO Weltkulturerbe.