Bevor ein Hund auf Reisen gehen kann, muss er erst mal groß werden. Allerdings soll Humboldt schon sehr früh stets mit von der Partie sein. Auch also, wenn es in andere Büros oder Studios geht. Deshalb haben wir bei der Welpenausstattung besonders darauf geachtet, es mit unserem Leben gut vereinen zu können. Dabei spielt Flexibilität eine Rolle – aber auch Nachhaltigkeit.

Humboldts Abenteuer – Der Hunde-Reisepodcast
Humboldts Abenteuer – Der Hunde-Reisepodcast
Welpenausstattung für angehende Reisehunde
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Wahrscheinlich haben wir mehr besorgt, als man braucht. Ich denke aber, dass man stets damit rechnen sollte, zusätzlich zu den Anschaffungskosten noch einiges für Zubehör ausgeben zu müssen. Die in diesem Beitrag vorgestellten Produkte sind kein non-plus-ultra. Es ist aber vielleicht ganz nützlich, sich zu orientieren und sich selbst eine Liste mit dem nützlichsten zu erstellen. Um es einfach zu gestalten sind die Bilder soweit vorhanden mit den identischen Produkten auf Amazon verlinkt. Die meisten Sachen haben wir aber (und das möchte ich dir auch ans Herz gelegt) von lokalen Händlern besorgt. Ein sehr umfangreiches Sortiment hat zum Beispiel der Laden „Hundeleben“ in Potsdam (siehe Karte).

Halsband, Leine und Geschirr

Bereits in Brasilien haben wir uns bei Zee.Dog bedient. Die Leinen, Halsbänder und Geschirre dieser brasilianischen Firma sind einfach richtig schön und super praktisch. Toll ist einfach, dass Humboldt Ausstattung bekommt, die bei großen Hunden nicht nur genug Sicherheit verspricht: Sie gibt ihm auch gleich ein tolles modisches Etwas!

Dass die Ausstattung gut ist, haben wir bereits an anderen großen Hunden in Belo Horizonte getestet. Besonders toll finde ich den extrasicheren Karabinerhaken der kurzen Leine. (Es gibt auch eine lange Leine, die ich aber nicht vor Ort gefunden habe. Deshalb habe ich dazu keine eigene Meinung.)

Bei der Recherche zu diesem Artikel ist mir aufgefallen, dass die Marke Zee.Dog ebenfalls in Deutschland vertrieben wird. Man kann die Produkte online bestellen. Preislich macht es keinen großen Unterschied. Das große Geschirr kostet circa 26 €, die kurze Leine 17 € und das mittlere Halsband liegt bei 16 €.

Man muss bedenken, dass der Hund schnell wächst und man sich bei großen Rassen wahrscheinlich sowohl kleine als auch große Ausführungen besorgen muss. (Oder man wartet mit dem stylischen „Outfit“ einfach, bis die Fellnase ausgewachsen ist.)

Außerdem waren mir von Beginn an eine 5 m lange Schleppleine und eine Hundepfeife wichtig. Eine gute Biothane Schleppleine in Neonfarben ist für rund 30 € zu haben. Ich habe mich für die runde Form entschieden, da man besser auf sie treten kann und sie auch, wenn sie nass ist, unterm Fuß nicht weg rutscht. Wir benutzen Sie, um Humboldt ein wenig mehr Auslauf zu geben und dennoch Gewissheit zu haben, ihn jederzeit stoppen zu können.

Apropos: das Rückrufsignal funktioniert mit der Hundepfeife besonders gut. Zweimal kurz pfeifen und Humboldt kommt angesprungen, um seine wilde Futterparty zu feiern. Eine Pfeife ist deshalb so wunderbar, weil sie emotionslos ist und egal in welcher Situation gleich klingt. Sofia und ich benutzen die Pfeifen von ACME, da diese genormt sind und somit auch in mehrfacher Ausfertigung immer den gleichen Ton abgeben. Man kann sie in verschiedenen Farben kaufen und sie wird stets mit einem Band ausgeliefert. Preislich liegt sie mit Band bei knapp 16 €.

Näpfe für Daheim und Unterwegs

Für zu Hause haben wir uns für ganz normale und günstige stainless-steel-Näpfe entschieden. Sie passen besser zu unserer Einrichtung als zu leichte und unschöne Plastikausführungen, sind aber auch nicht so überstylisch wie viele andere Näpfe. Ein schwarzes Gummi soll dafür sorgen, dass sie fest auf dem Boden stehen. Leider löst sich dieses Gummi sehr schnell ab und heute haben unsere Näpfe kein schwarzes Gummi mehr. Mal sehen, wie lange sie noch fest auf dem Boden stehen bleiben und wir auf eine Alternativ umsteigen müssen. Dafür sind diese Näpfe aber recht günstig. Man bekommt ein Exemplar schon ab 6 €.

Für unterwegs habe ich einen Reisenapf, den man schnell auf- und wieder zusammenbauen kann. Das Exemplar auf dem Bild ist ein vergleichbares Produkt mit zwei faltbaren Hundenäpfen in einer Tasche. Leider sind diese Reisenäpfe doch sehr wackelig und Humboldt spielt damit mehr, als das er daraus trinkt. Im Nachhinein kann ich mir vorstellen, dass eine Hunde-Trinkflasche auch einen guten Job getan hätte. Wie dem auch sei: Reisenäpfe gibt es in dieser Ausführung im Schnitt für 10-15 €.

Schlafen und Gemütlichkeit

In der Hundegemeinde scheiden sich sehr oft die Geister. Und gerade bei Boxen fängt das schon an. Soll sie nun aus Plastik und Alu sein oder aus Textil? Wir haben uns für eine Box aus Textil entschieden, obwohl diese keine lange Lebensdauer haben soll. Man kann halt sehr einfach durchbeißen und die Materialien sind weicher und leichter zerstörbar. (Gerade der Reißverschluss leidet schon sehr, weil er das perfekte Beißspielzeug darstellt.) Aber uns haben die Vorteile überzeugt. Wir können die Box einfach zusammenklappen und sehr simpel mit uns herumtragen. Sie ist gemütlich und sieht gar nicht mal so schlecht aus. Inzwischen haben wir entschieden, dass Humboldt die Box so lange benutzt, wie er selber möchte. Sollte er also irgendwann doch lieber sein Hundebett benutzen wollen, können wir die Textilbox sehr einfach zusammenfalten und im Abstellraum unterbringen. Bei einer Plastikbox hätten wir große Probleme, sie überhaupt woanders unterzubringen (geschweige denn, sie mit uns herumzutragen).

Die Idee einer Box ist, dass der Hund auf der einen Seite einen Rückzugsort bekommt, an dem er nicht gestört wird. Die zweite Idee hinter der Box ist, dass er nachts an diesem Ort das Durchschlafen lernt. Hunde beschmutzen sehr ungern ihr eigenes Nest. Auch bei Humboldt ist das so. Er meldet sich lautstark, wenn er dringend auf Toilette muss, anstatt in die Wohnung zu pinkeln: Toll. Boxen gibt es in verschiedenen Größen für verschiedene Hundetypen. Unsere hat ungefähr 50 € gekostet.

Futterbeutel & Kotbeutel

Ist man draußen unterwegs, braucht man ein Behältnis, um die Leckerlis bei sich zu führen. Es ist natürlich möglich, das trockene Futter auch in die Jackentasche zu stopfen, doch die wird irgendwann leicht ölig und riecht dann beständig genau nach jenem Futter. Viel praktischer ist es dann doch, eine kleine Tasche für unterwegs zu haben, die nur für Hundezubehör gedacht ist. Da bieten sich einige Futterbeutel an und wir benutzen jene von funPETic. Das Hauptfach ist so groß, dass dort echt viele Leckerlis hineinpassen. Bislang habe ich die Tasche maximal bis zur Hälfte gefüllt. Der Beutel verfügt über zwei weitere Taschen, in denen man zum Beispiel ein Handy oder einen Schlüssel unterbringen kann. Außerdem verfügt der Futterbeutel über einen Kotbeutelspender. Super praktisch!

Ich siehe meinen Gürtel durch die vorhandenen Laschen des Beutels (auf der Rückseite) und befestige ihn damit sehr fest an meiner Hose. Es gibt auch einen Clip zum einfachen Befestigen, der allerdings nicht so gut hält. Wenn man keinen Gürtel hat, kann man sich den Futterbeutel aber auch wie eine Umhängetasche umhängen. Ein Gurt dafür wird mitgeliefert.

Die Firma Freudentier stellt Kotbeutel her, die biologisch abbaubar sein sollen. Da wir versuchen, nachhaltig zu leben und so wenig Plastik wie möglich zu verschwenden, hat sich bei uns sofort die Frage gestellt, wie wird denn den Kot unseres Hundes beseitigen wollen, ohne so viel Plastikmüll zu erzeugen. Die Kotbeutel von Freudentier kann man zum Beispiel über Amazon Prime abonnieren, um sich regelmäßig neue zuschicken zu lassen. Außerdem wird direkt ein kleiner Kotbeutelspender mitgeliefert, den man mit einem Karabinerhaken an seiner Hose oder Jacke anbringen kann. Das ist ein schönes Gadget, dass sicher vielen Leuten hilft, die keine coolen Futterbeutel von funPETic haben. 😉

Das Angebot von Freudentier klingt auf den ersten Blick ja sehr sympathisch. Allerdings werden die biologisch abbaubaren Futterbeutel in einem Plastiksack geliefert. Außerdem sind sie um ein kleines Hartplastikröllchen gerollt. Und am Ende scheitert das gesamte Konzept an unserem Recyclingsystem, das dieses Material gar nicht erkennt und somit auch nicht industriell kompostieren kann – und es am Ende doch auf den Plastikmüll wirft, wo es im schlimmsten Fall verbrannt wird und die Umwelt eher verschmutzt, als ihr am Ende zu helfen. Es ist also eine schöne Idee, die an der Realität scheitert. Bis die Welt da eine Lösung findet, müssen wir uns selbst eine andere Kotentsorgung einfallen lassen. Hast du Tipps?

Spielzeug

Man kommt nicht nur auf den Hund, man wird auch großzügiger Kunde von Kong. Diese amerikanische Firma stellt schwer zerstörbares Spielzeug für Hunde her. Damit Humboldt sich positiv an seine Box erinnert, bekommt er zum Beispiel täglich eine Kong in seiner Box. Dieses interessante Gebilde dient nämlich nicht nur ausgiebiger Kauerei; man kann es auch mit Nass- und Trockenfutter füllen, um den Spaß um ein weiteres Mal zu erhöhen. Wir benutzen dieses Spielzeug nur und ausschließlich, um Humboldt das Alleinebleiben beizubringen. Er soll lernen: Wenn ich dieses Spielzeug bekomme, wird es lecker, toll und diese nervigen Zweibeiner sind auch nicht mehr da! 😀 Kostenpunkt: 7 €.

Für seine Zahnschmerzen, die mit den wachsenden Milchzähnen und später mit dem Zahnwechsel zusammenhängen, haben wir uns für einen Babykauknochen entschieden. Er ist ein wenig weicher als die anderen Kong-Spielsachen und kann wunderbar dafür benutzt werden, Druck auf den Zähnen aufzubauen. Später kann man auf härtere Knochen umsteigen. Der weiche Babyknochen kostet circa 6 €.

Wir haben auch einen Ball von Kong besorgt. Humboldt liebt diesen Ball! Er liebt ihn so sehr, dass er sich Stunden damit beschäftigen könnte. Er kann sich damit super alleine unterhalten und das klingt wunderbar, ist für mich aber ein kleines Problem. Unser Hund schafft es nämlich, sich mit diesem Ball selber in eine besonders große Rage zu spielen. Inzwischen liegt der Ball bei uns ganz oben im Regal und kommt nur für kurze Zeit raus. Dann ist das aber das absolute Lieblingsspielzeug für 7 €.

Ein weiterer Kauartikel ist ein geknotetes Tau. Unser Tau ist sehr beständig und Humboldt liebt es, darauf herum zu kauen. Man sollte sich sicher sein, dass dieses Spielzeug nicht bis in die Ewigkeit überlegen wird, doch es lohnt sich, hier und da ein neues Tau den Hund zu besorgen., Denn so teuer sind die Teile ja auch nicht (circa 5-10 € ja nach Größe).

Als wir uns auf dem Ball vorbereitet haben, haben wir ebenfalls zwei Stofftiere besorgt. Helga und Dino haben inzwischen schon ihre ersten Operationen hinter sich, da Humboldt ein Meister darin ist, sie zu zerlegen. Wir haben bei der Anschaffung von den Stofftieren darauf geachtet, dass sie keine Knopfaugen haben und auch mit keinen Gewichten gefüllt sind. Außerdem sollte man tunlichst vermeiden, quietschende Spielsachen zu besorgen. Somit kann sich Humboldt nicht an Ihnen verschlucken und beißt sich auch nicht in Rage.

Stofftiere sind eine gute Alternative zu den Kauknochen oder dem Tau, da die kleinen Zähnchen besonders Jucken können. Durch Stoff kann man gut durchbeißen. Das ist ein ganz anderes Kauerlebnis als bei harten Materialien. Und: Humboldt apportiert seine „Freunde“ auch gerne im Maul mit sich rum. Das ist doch eine schöne Vorstufe zum Dummytraining, oder? 😉

Futter

Und zu guter letzt sollte man natürlich Futter besorgen. Am Anfang haben wir haben jenes gefüttert, dass auch der Züchter verfüttert hatte. Wir haben inzwischen ein eigenes System, bei dem wir tagsüber mit der Kong und auch über die Näpfe ein wenig Nassfutter geben. Ansonsten aber bekommt Humboldt Trockenfutter. Das ist gerade für uns Reisende besonders praktisch. Unterwegs haben wir in unserem großen Futterbeutel immer etwas dabei. Tagsüber verdient sich Humboldt also sein Essen durch gutes Verhalten. Hochwertig sollte es natürlich auch sein. Getreidefrei, kaltgepresste Öle, deren Vitamine nicht bei dem Herstellungsprozess flöten gegangen sind. Deshalb haben wir Dogs Love getestet und sind beeindruckt davon.

Ein 12-Kilo-Sack von Dogs Love Junior Huhn Trockennahrung kostet 70 € und hält mindestens zwei Monate. (Das ist eine geschätzte Angabe, da wir noch den ersten und einzigen Sack verfüttern und dieser nun seit einem Monat um weniger als die Hälfte geschrumpft ist.)

Da Humboldt aber besonders schnell wächst, werden wir nicht lange beim Welpenfutter bleiben. Nachdem wir den großen Sack geleert haben, bekommt unser Rabauke wohl etwas mit weniger Wachstumsschub.

 

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